Die Gründe sind dabei für den Verkaufsprozess gleichgültig. Ob sie selbst umziehen wollen, weil Sie mehr Platz brauchen oder Familienangehörige ausgezogen sind und die Wohnung dadurch zu groß geworden ist oder Sie eine ererbte Immobilie wirtschaftlich nutzbar machen wollen. In der Regel verkaufen Sie ein Objekt, das einen großen Teil ihres Vermögens ausmacht, den Sie möglicherweise auch für eine andere Immobilie einsetzten wollen.
Es lohnt sich also sorgfältig und serös zu planen und sich kompetenten Rat zu holen. Da es bei einen 5- bis 7-stelligen Euro Wert um deutlich mehr als einen Cheeseburger geht, sollten sie dabei Ratgebern mit entsprechenden Fähigkeiten vertrauen, damit am Ende der „Preisminderwertschmerz“ nicht viel größer ist als beispielsweise der „Provisionsschmerz“.
Je nach Sachlage kann es Sinn machen, selbst zu verkaufen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie selbst einen guten Überblick über den aktuellen Markt haben, in dem möglichen Käuferkreis gut vernetzt sind und ausreichend Zeit haben, um die Vertriebsarbeit zu leisten.
Unabhängig davon sollten Sie die Meinung eines regionalen etablierten Maklers einholen. Er wird Ihnen eine Werteinschätzung geben und in der Regel auch Hinweise zur Vermarktung. Sie sind dadurch gesetzlich zu nichts verpflichtet und müssen, weil es sich um eine Leistung im Rahmen der Maklertätigkeit handelt, auch nichts bezahlen. Der Makler hat erst mit Abschluss des notariellen Kaufvertrages seine Provision verdient.
Achtung es gibt immer wieder Fälle in denen Makler versuchen, Nebenleistungen wie die Objektschätzung, Reisekosten oder Kosten für die Exposé-Erstellung gesondert zu berechnen. Lassen Sie sich auf so etwas nicht ein! Wer so etwas versucht, ist häufig sowieso nicht seriös.
WAS BRAUCHEN SIE ALSO, WENN SIE SELBST VERKAUFEN WOLLEN?
Zunächst sollten Sie alle Unterlagen, die Ihnen über die Immobilie zur Verfügung stehen, zusammenstellen, weil Sie diese im Falle von Besichtigungen zur Hand haben müssen, um dem Interessenten Einsicht gewähren zu können. Wichtig ist dabei insbesondere der Nachweis, dass Sie Alleineigentümer oder von den Miteigentümern beauftragt sind. Hierfür brauchen Sie als Grundlage einen aktuellen Grundbuchauszug, den Sie beim Registergericht anfordern können.
Wichtig ist es, eine Preisvorstellung zu entwickeln, die – auch wenn Sie selbst eine emotionale Beziehung zu der Immobilie haben - möglichst realistisch sein sollte. Ein zu hoher Preis kann sich zum Verkaufshindernis entwickeln und die Immobilie „verbrennen“, wenn er ein oder mehrmals gesenkt werden muss. Bei einem zu niedrigen Ansatz verschenken Sie möglicherweise Geld.
Eine zwingende Unterlage, die Sie zusätzlich beschaffen müssen, ist der Energieausweis, den entsprechende Sachverständige ausstellen.
Mit diesen Unterlagen können Sie dann ein Exposé für die Immobilienportale, die sie nutzen wollen, erstellen. Sie sollten einige nett aufgemachte Papierexemplare erstellen, um sie Interessenten mitgeben zu können. Die Bilder für ein solches Exposé sollten möglichst durch einen professionellen Fotografen erstellt werden.
Sobald sich entsprechende Interessenten gemeldet und ihre Bonität z.B. durch einen Bankbestätigungsbrief nachgewiesen haben, beginnt die Besichtigungsvorbereitung. Hierzu gehen Sie am besten mit einem neutralen Dritten durch die Immobilie, um entsprechende Schwachpunkte zu entdecken und ggf. zu beseitigen.
Bei der Besichtigung sollten die Schokoladenseiten des Objekts herausgestellt werden, ohne die Mängel zu verschweigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Interessent danach fragt oder die Mängel nicht ohne weiteres sichtbar sind – sonst droht später ein Rücktritt. Für die Preisverhandlung sollte der – realistische - Wunschpreis um mindestens 5% beaufschlagt werden, um Spielraum für Preisverhandlungen zu schaffen.
Die Vorbereitung des Notartermins hängt davon ab, ob der Käufer von seinem Recht Gebrauch macht, den Notar zu benennen oder diese Frage Ihnen überlässt. Im letzteren Fall obliegt Ihnen die Terminbestimmung und Vorbereitung. Hierzu bieten die meisten Notare eine Vorbereitungscheckliste an, die Sie bei der Terminvereinbarung abfragen sollten und Hinweise auf alle erforderlichen Unterlagen enthält.
Insgesamt können Sie den Verkaufsprozess aber einfacher und sehr häufig auch erfolgreicher gestalten, indem Sie einen seriösen Makler beauftragen. Er nimmt Ihnen die Arbeit des Verkaufsprozesses ab und erzielt mit hoher Wahrscheinlichkeit den möglichen Höchstpreis - und immer daran denken, Geld bekommt er nur bei Erfolg.
Viel Erfolg für Ihren Verkauf.